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Talent

Begrifflichkeit

Was ist das? Wer ist das? Wer hat das? Wieviel davon? Mal weniger, mal mehr?

Sind das die "guten" Mitarbeitenden? Sind das die "jungen" Mitarbeitenden? Sind das die Mitarbeitenden mit denen das Unternehmen in Zukunft plant? Sind das die kritischen Kern- oder Schlüssel- Kompetenzen

Talent ist in den letzten Jahren ein Kernthema und damit ein Kernbegriff in der Community geworden, die sich beruflich im geschäftlichen Sinne mit Menschen beschäftigen.

Es ist dabei verwunderlich, eigentlich eher erschreckend, wie unscharf der Begriff verwendet wird. Nicht nur in der Community im Ganzen sondern auch von jedem Einzelnen.

Ein gemeinsames Sprachverständnis ist elementar wenn man sich gemeinsam auf einem Weg befindet. Sonst läuft man in andere Richtungen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und am Ende ist jeder alleine an seinem/einem/keinem Ziel angelangt.

Vollständig verwirrend wird es mit Blick auf den Begriff des Talentmanagement. Dieser wird oft synonym mit Personalmanagement verwendet oder mit Personalentwicklung. Diese Unklarheit, Beliebigkeit, das Unspezifische zieht sich dann runter bis zu den Unterkategorien Talent Acquisition (TA) und Recruitment.

Selbst wenn es ein klares eindeutiges Verständnis gäbe, dann ist dieses kaum operationalisierbar. Ohne die Operationalisierung kann es nicht wirken.

Mein Vorschlag zu Güte:

Talent bezeichnet das Verhältnis von Lern-Aufwand zu Lernfortschritt auf einem gewissen Feld oder in einer bestimmten Disziplin.

Aufwand lässt sich messen, Lernfortschritt lässt sich messen. Dies gilt für angelegte Fähigkeiten ("Menschen empathisch zu begegnen") und erlernte Kompetenzen (z.B. JAVA-Programmierung) gleichermaßen.

Jeder Mensch hat Talent (Lernfähigkeit), d.h. kann etwas mit unterdurchschnittlichem Aufwand überdurchschnittlich gut lernen.

Längst nicht jeder, der etwas heute gut kann, kann dies deswegen gut, weil das Talent dazu vorlag. In vielen Fällen wird es einfach ein hoher Aufwand gewesen sein, der zu dem heutigen Erfolg/Level der Fertigkeit geführt hat. Hard work beats talent!

Wenn man es dann so betrachtet steckt hinter den meisten Talenten vermutlich mehr "Ehrgeiz", "Disziplin", "Ausdauer", "Langfristige Ziele", "Leidensfähigkeit". Alles Begriffe, die spezifischer sind und besser zu operationalisieren und damit nachweisbar und eventuell vergleichbar.

Und dann kommt es zu dem Paradox, dass Menschen die etwas meisterlich beherrschen, kein Talent mehr brauchen und auch kein Talent mehr sind!! Mozart, Madonna, Ronaldo, Schuhmacher....und Potential haben die Herrn und Damen auch keine mehr....:-( 

Stay tuned

SeB